Klassisch gut: Heinrich Zille
Obwohl er eigentlich gebürtiger Sachse war, avancierte der Zeichner und Graphiker Heinrich Zille im Laufe seines Lebens zum Chronisten des Alltags der unteren sozialen Schichten in Berlin. Mit beißendem Spott und bitterem Humor prangerte er in Tausenden von Zeichnungen und Skizzen die Notstände in den Armenvierteln und die Ausbeutergesellschaft an. Seine charakteristischen Typen und treffenden Kommentare machten den Pinselheinrich weltweit berühmt.
Der Band informiert detailliert und faktenreich über Heinrich Zilles Familienleben und beruflichen Werdegang vom Lithographen bis zum freischaffenden Künstler. Ein Großteil des Buches ist seinem kreativen Werk gewidmet. Hier kann man ihnen begegnen – den runden und hohlwangigen Gestalten, den frechen Kindern, besorgten Müttern, Damen vom horizontalen Gewerbe und drallen Geschäftsfrauen, den Arbeitslosen, Trunkenbolden, Kneipern und Proleten. Das Berlin der 20er, 30er Jahre wird in Zilles Zitaten und Zeichenkunst lebendig und er selbst lebt dadurch weiter.
"Aba Trude, mitten in de Woche ziehst du een reenes Hemde an?"
"Ja, Mutter, ick will doch mal mit'n Hauswirt über een kleen' Mietnachlaß sprechen!"